“Fenster” – Ausstellung mit Werken der Malerin Tamara Travina
Am 14.November 2013 konnten wir in unserer Multikulti-Galerie die Ausstellung “Fenster” mit Arbeiten der Malerin Tamara Travina eröffnen.
Einleitend sprach Herr Razak Minhel einige würdigende Worte, dann äußerte die Künstlerin Gedanken zu den ausgestellten Werken (siehe Text unten). Pfarrer Dietrich Bungeroth i.R. fand nachdenkliche Worte und stellte inhaltliche Bezüge zur Bibel her.
Gedanken zur Ausstellung „Fenster“ von Tamara Travina
Meine Damen und Herren, liebe Freunde!
Warum diese Name „Fenster“? Dafür gibt es viele Gründe: Ich stamme aus Russland, aus St.-Petersburg. Dieser Stadt wurde auch „ Das Fenster zu Europa“ genannt. Es gibt diesen Begriff auch für das Fernsehen: „Das Fenster zum Welt“
So ähnlich wie mir geht es ihnen vielleicht auch manchmal: Ich gehe durch die Straßen, betrachte die Häuser, träume und frage mich: Was mag hinter den Fenstern, hinter den Gardinen vorgehen? Gemütlichkeit und Ruhe oder häusliche Gewalt, Verzweiflung undEinsamkeit? Wenn Häuser leer stehen und abgerissen werden: Welche Schicksale werden dort abgerissen, wessen Leben ist da vergangen? Aber niemand antwortet, niemand öffnet ein Fenster, so wie seine Seele zu mir.
Viele Menschen verschließen ihre Fenster wie Ihre Seelen aus Angst vor dem Neuen und Fremden draußen außerhalb der Mauern ihres Hauses. Viele leben im Inneren abgeschlossen in ihren Sitten ihren Überzeugungen und Irrtümern sowie ihrem religiösen Glauben. Sie leben in ewiger Sorge um ihre Kinder und Verwandten in unserer gefährlichen Welt, wo überall Krieg und Gewalt tobt. Ich kenne diese Gefühle gut.

Lassen sie mich jetzt und hier versuchen die Fenster zu meiner Seele etwas zu öffnen, wie es jeder Künstler mit seiner Kunst tut. Meine Sache ist es zu malen, ich möchte aber zu Beginn einen Dichter sprechen lassen, und zwar Joseph Brodsky, den russisch- amerikanischen Dichter, Nobelpreisträger, der mein Zeitgenosse ist und wie ich aus St.-Petersburg stammt. Als Vorspiel zur Ausstellung lassen Sie mich meine Übersetzung aus einem Gedicht von ihm lesen:

Willkommen zur Ausstellung, bitte!
Das zentrale Stück der Ausstellung ist ein Triptychon „Hausaltar“. Dazu noch einmal Josef Brodsky:
